Sonderausstellung Bonn – Revolution Jungsteinzeit

Unter diesem Motto wurde am 4. September die neue Archäologische Landes-ausstellung von NRW in Bonn eröffnet. Schirmherrin dieser Ausstellung ist die Ministerpräsidentin von NRW, Hannelore Kraft. Das besondere an dieser Ausstellung, es werden auch zwei Steinbeile der Archäologie-Werkstatt des Heimatverein Holzheim ausgestellt. Es handelt sich : Erstens um ein sehr großes Steinbeil dessen Besitzer Hans Höffges aus Löveling ist. Er hat im Sommer 1987 beim Kartoffel roden dieses Steinbeil auf einem Feld zwischen Holzheim und Reuschenberg gefunden. Es ist 34 cm lang und wiegt 2680 gr.

Zweitens um ein dechselähnliches Steinbeil aus Felsgestein. Das besondere an diesem Beil ist die ungleichmäßige Verwitterung auf den beiden Seiten. Wir hoffen, dass die Wissenschaftler hier die richtigen Gründe für das Aussehen finden werden. Besitzer dieses Steinbeiles ist Heinz Höffges aus Holzheim.

Die Ausstellung will dem Besucher zeigen, wie der Übergang des modernen Menschen vom Jäger und Sammler zum sesshaften Ackerbauern erfolgt ist. Neueste Erkenntnisse, die durch Ausgrabungen in den Braunkohlegebieten und durch Zufallsfunde an anderen Stellen gewonnen wurden, geben ein neues differenzierteres Bild dieser Übergangszeit. Eine wichtige Erkenntnis ist, auch die letzten Generationen der Jäger und Sammler kannten bereits die Herstellung von Keramik und haben sessionsweise in hüttenähnliche Häuser gewohnt. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal war zum einen die Brenntechnik und zum anderen die Verzierungen der Krüge und Töpfe. Die ersten Bauern werden allgemein als Bandkeramiker, durch die bandartige Verzierung, benannt.

In Mitteleuropa wanderten sie ab 5700 v.Chr. von Südosten über die Donauschiene ein. Sie folgten den unterschiedlichen Flussläufen. Nachdem sie den Rhein erreicht hatten, wanderten sie diesem in Richtung Mündung weiter. Die ersten Siedlungsspuren in der Kölner Bucht und im Erftraum sind aus der Zeit um 5500 v.Chr. gefunden worden.

Weitere Schwerpunkte der Ausstellung sind neben der Keramik, der Werkzeug- und Kleidungsherstellung, das Lebensumfeld der Bandkeramiker als erste Bauern bis zum Ende der Eisenzeit. Hier werden auch neueste Erkenntnisse des Hausbau und des Brunnenbaus gezeigt.

Fazit: Alle Bürger, die wissen wollen, wie unsere Uhrahnen gelebt haben, sollten sich diese Ausstellung unbedingt ansehen. Die Ausstellung wird noch bis zum 3. April 2016 in Bonn gezeigt. Anschließend wandert sie nach Detmold und zu guter Letzt nach Herne. Hier wird am 22. Oktober 2017 die Sonderausstellung beendet. 

Fotonachweis:
Bild 1 + 2 eigene Bilder.
Bild 3 ist aus dem Ausstellungskatalog zur oben genannten Ausstellung auf Seite 127 entnommen.